Evergreen.

Letztes Jahr kam mein obligatorischer Herbst Artikel ja ausnahmsweise aus fremden Gefilden. Damals war ich im Chiemgau unterwegs ( hier nachlesen ). Da war es nur logisch, dass ich mich diese Saison unbedingt wieder auf die Heimat konzentrieren musste. Das Murnauer Moos liegt ja vor meiner Haustüre und bietet, wie schon oft erwähnt, viele tolle Möglichkeiten, die Natur zu genießen. Immer wieder erkunde ich dort tagsüber mit dem Radl und zu Fuß gemeinsam mit meiner Frau die Gegend und halte nach interessanten Landschaftsmotiven Ausschau.

Das wird dann immer gleich in der Landkarte vermerkt und dann auf passendes Wetter gewartet. Und das gab es diesen Herbst bei uns am Alpenrand, wie gewohnt, sehr oft. So regnerisch und kalt der Sommer auch war, solch ein Herbst macht das schnell wieder wett. Die Sonne schien im Werdenfelser Land 385 Stunden und lag damit 24% über dem langjährigen Deutschland Mittel (311 Std.).

Es gab Neuschnee, Nebel, und wunderschöne Laubfärbungen. Mittlerweile hat der Winter begonnen. Zumindest nach dem meteorologischen Kalender. Es liegt zwar noch kein Schnee, so wie letztes Jahr um diese Jahreszeit, aber die Temperaturen steigen unter Tags kaum noch über 5°C, die Bäume sind ganz kahl geworden und die Tage sind schon richtig kurz. Genau die richtige Zeit, um in Erinnerungen an einen sehr gelungenen Herbst zu schwelgen. Vielleicht habt ihr ja Lust, mich zu begleiten ...

  


  





 Ben Howard - "All is now harmed"

Höchster Sonnenaufgang im Land.

Zugegeben, die Zugspitze ist nicht besonders hoch. Weder im Vergleich zu den Drei- und Viertausendern der Schweiz und Östereichs, ganz zu schweigen vom weltweiten Vergleich. Und dennoch ist sie ein besonderer, vor allem ein besonders gut erschlossener Berg. Drei Seilbahnen führen auf den Gipfel. Außerdem eine Zahnradbahn. Oben gibt es mehrere Restaurants und Hotels. An schönen Wintertagen sind bis zu 5 000 Menschen dort oben. An so manchem Sommertag sogar bis zu 10 000. Tatsächlich ein Gipfel der Superlative.






Durch ihre isolierte Stellung ist die Zugspitze trotz ihrer "nur" 2962m ein besonders guter Aussichtsberg. Der nächsthöhere Gipfel befindet sich erst in den Stubaier Alpen. Der Dominanzwert (Die Entfernung zwischen dem Zugspitzgipfel - 2962m - und der nächstgelegenen Höhenlinie in dieser Höhe - auf 2962m am Zwölferkogel) beträgt knapp 25,8km. So ist die Zugspitze also in einem Umkreis von 25,8km der höchste Berg. Das ist immerhin eine Fläche von 2091 Quadratkilometern. 






Wir entschlossen uns also diesen Herbst einmal einen Sonnenaufgang dort oben zu erleben. Mit Sicht auf eine so erhabene Bergwelt mit unglaublich vielen Gipfeln und Gebirgszügen. Der erste warme Lichtstreifen ist schon am Horizont im Osten zu sehen. die Bergwelt im Westen ist noch in kaltes, dunkles blau getaucht. Einzelne Wolken umspielen die schroffen Gipfel und durch die Täler fließt der Nebel, wie Wasser durch sein Flussbett. Und dann trifft der erste Sonnenstrahl genau auf den Gipfel. Ein toller Moment. Immer mehr Bergspitzen in der Umgebung bekommen die ersten Sonnenstrahlen des Tages ab. Und so wirkt trotz bitterer Kälte (auf der Zugspitze herrscht im Schnitt an über 300 Tagen im Jahr Frost) alles um einen herum auf einmal ganz freundlich und warm. 





Wir beobachten die ersten Bergsteiger, die den Jubiläumsgrat bewandern. Entdecken interessante Farben und Formen im Schneeferner (der größte deutsche Gletscher), und freuen uns auf das erste Licht am lange im Schatten liegenden Eibsee. Wenn man sich dann leicht hinterhalb des Gipfels fürs Frühstück hinsetzt verschwindet der ganze monströse Gipfelaufbau hinter den Felsen. Wir waren an diesem Morgen knappe zwei Stunden alleine am Gipfel. Da konnte man dann auch fast schon vergessen, dass wir auf einem der besterschlossenen Berge der Welt sind, und uneingeschränkt die Natur der Berge genießen...






Heute lief: Radiohead - "Fog"



Ísland II.

Ein weiteres Mal möchte ich euch, wie versprochen, nach Island "entführen". Drehte sich der letzte Artikel ja noch um Islands urige Landschaften, soll es diesmal ein wenig um die reiche Tierwelt der Insel gehen. Meine Frau und ich sind zwar totale Tierfreunde, doch trotzdem muss ich gleich einmal vorweg schicken, dass ich ganz und gar kein spezialisierter Tierfotograf bin. Mir fehlt es an Wissen, Equipment, Zeit und Können das dieses faszinierende Genre der Naturfotografie alles einfordert.

Bei Island kommen einem wohl meist als erstes spektakuläre Landschaften in den Sinn. Und das auch zurecht. Doch, das das noch lange nicht alles ist, was dieses Land an Natur zu bieten durften wir gleich in unserer ersten Nacht dort erleben. Wir verbrachten sie am Fuß des berüchtigten Vulkans Eyjafjallajökull vor den Toren der Þórsmörk. Es war recht warm und so konnten wir die Apsiden abbauen, so dass das Zelt "offen" war. Lesend wartete ich auf den Sonnenuntergang, als einige Meter neben unserem Zelt leise Tapser zu hören waren. Und da tauchte auch schon ein Polarfuchs auf. Nur wenige Meter vor unserem Zelt. Er schaute uns  kurz neugierig an und verschwand dann genauso schnell, wie er aufgetaucht war. Ich war so mit Staunen beschäftigt, dass mir die Kamera erst später eingefallen ist. 

So war der Wunsch geweckt, wenigstens ein paar einfache Tierbilder aus Island mit nach Hause zu bringen. Es hat uns großen Spaß gemacht, all diese Tiere zu beobachten, und wir konnten währenddessen und natürlich beim Nachforschen (zu Hause) noch einiges über sie lernen. 


(Austernfischer am Eyjafjallajökull und eine Möwenhommage -an Theo Bosboom- vor Seljalandsfoss)



(Eiderenten und eine Robbe in der Gletscherlagune Jökulsarlon vor dem mächtigen Vatnajökull)



(Möwen unter sich)




(Die putzigen Papageitaucher sind wohl das Wahrzeichen der großartigen isländischen Vogelwelt)



(Eine Walsafari war für uns natürlich die einfachste Möglichkeit, die beeindruckenden Meeresriesen zu beobachten)



(Das Robbenbaby wird von einem Bauern, bei dem wir übernachten durften aufgezogen. Das letzte Bild ist mein Lieblingsbild aus Island. 
Es zeigt meine liebe Frau mit einem der allgegenwärtigen, wunderschönen Islandpferde.)




Heute lief: Radiohead - "Thinking About You"

Ísland.

Als großer Fan Skandinavischer Landschaften, war mir klar dass es mich auch einmal irgendwann nach Island ziehen würde. Dieses Frühjahr war es nun endlich so weit. Wir hatten knapp drei Wochen Zeit, uns einen "ersten groben Überblick" zu verschaffen. Das Wetter war spektakulär gut, so dass wir viele wunderschöne Tages- und Mehrtagestouren unternehmen konnten. Vor allem der Osten und Nordosten des Landes haben uns besonders gut gefallen. Hier verbrachten wir auch einen Großteil unserer Zeit in Island. 

Da schon so viel über die Vulkaninsel im Nordwesten Europas geschrieben wurde, möchte ich es jetzt auch dabei belassen und ein paar Landschaftsaufnahmen zeigen. Davon gibt es zwar auch schon mehr als genug, aber das lass ich mir jetzt mal trotzdem nicht nehmen :). Viel Freude beim Anschauen ...











Wer noch Lust drauf hat, das nächste Mal gibt es dann einige Tieraufnahmen aus Island. Ich freu mich schon drauf :).



Heute lief: The Antlers - "Palace"