Hoch über dem Nahuel Huapi II.

Patagonien! Eine Landschaft, die ohne Grenzen zu sein scheint. Schroffe Berge, riesige Seen, donnernde Gletscher und Feuer speiende Vulkane. Im April und Mai diesen Jahres war es meiner Frau und mir möglich, die weite und spektakuläre Landschaft der Anden in Nord Patagonien zu erkunden. Nicht selten standen wir überwältigt da und genossen einfach nur die wunderschönen Ausblicke. 

Die Anden westlich von San Carlos de Bariloche sind im Herbst der Südhalbkugel wie ausgestorben. Dabei präsentieren sich gerade dann die Bergwälder in den bunten Farben des Herbstes und die steilen Berghänge sind frisch verschneit. 

Beim ersten Teil der Patagonien Serie "Hoch über dem Nahuel Huapi" ging es ja durch die Bergwälder aufwärts zur Laguna Frey und am nächsten Tag um den Bergsee herum. Genau hier geht unsere Tour weiter. 

Ende April schließen die Refugios in der Berg Region um Bariloche. Das war also unsere letzte Chance, dort die Nächte zu verbringen. Die Nacht war sehr kalt und am See haben sich erste Eisschollen gebildet. Beim Aufstieg zur kleinen Laguna Schmoll kommen wir in die ersten Eis- und Schneefelder auf ca. 1900m. 




Einmal mehr genießen wir die Weite und Einsamkeit der Gegend. Ein steter Wind verfolgt uns auf unserer Tour, doch die Sonne scheint den ganzen Tag mit voller Kraft und so fühlt es sich eher wie ein Sommertag an. 

Oben am Grat zwischen den schroffen Anden Gipfeln angekommen, ergibt sich dann ein ganz neuer Blick und das Herz schlägt höher. Ein wunderschönes, wildes Hochtal liegt vor uns, durch das sich ein kleiner Fluss seinen Weg bahnt. Am Talende erhebt sich ein weiterer Sattel und im Hintergrund erhebt sich der mächtige Cerro Tronador. Was für ein Anblick. Hier verweilt man gerne und nimmt einmal mehr die legendäre Stimmung Patagoniens auf.




Im Tal angekommen, staunen wir über den Urwald ähnlichen Bergwald. Die Sonne dringt fast nicht durch das Blätterdach, obwohl es durch den fortgeschrittenen Herbst schon einiges einbüßen musste. So durchwandern wir langsam das komplette Tal. Es macht Freude, sich einfach Zeit zu lassen und alles langsam auf sich wirken zu lassen. 

Am Talende geht es langsam wieder bergauf. Wir müssen wieder auf ca. 2000m zum zweiten Berggrat der heutigen Tour aufsteigen. Oben angekommen erlangen wir die ersten Ausblicke auf das Ziel. Die recht große Laguna Jakob. Eine ganz neue Kulisse erwartet uns dort. Wir sind, wie so oft hier, erst mal mit staunen beschäftigt.




Bevor wir den letzten Weg zur Refugio bewältigen, bleiben wir gerne noch ein wenig auf der Sonnenseite des Sees und genießen die letzten warmen Strahlen. Die Hütte liegt schon seit einiger Zeit im Schatten. Sobald die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, wanderten wir noch den Rest der heutigen, langen Etappe. 

Die Refugio ist sehr gemütlich. Der Hüttenwart ein netter Kerl. Er erwartet uns mit heißem Tee Wasser und warmer Stube. Hier verbringt man gern den Abend. Am nächsten Tag soll es wieder früh rausgehen, um die Sonne zu begrüßen.




Diese beiden Tagen auf der sogenannten Nahuel Huapi Traverse gehört zu den schönsten Wanderungen, die wir unternommen haben. Zum Glück sind wir nach einigem Überlegen dann doch abgestiegen. Hätten wir geahnt, dass nämlich noch am selben Abend der nur wenige Kilometer entfernte Vulkan Calbuco ausbrechen, und die Landschaft mit einer Ascheschicht überziehen würde, hätten wir sicher nicht so lange überlegt :) . 

So bleibt uns die wunderschöne Erinnerung an eine perfekte Tour erhalten, die wir uns immer wieder gern in den Sinn rufen. 

Das nächste Mal geht es dann Richtung Osten in die weite Landschaft der Pampas. Unser Ziel ist das Gebirge um den Rio Limay im Grenzgebiet zwischen den Provinzen Rio Negro und Neuquen. Ich freue mich schon darauf ...





Heute lief: Glen Hansard - "Grace beneath the pines"


Hoch über dem Nahuel Huapi.


Patagonien! Eine Landschaft, die ohne Grenzen zu sein scheint. Schroffe Berge, riesige Seen, donnernde Gletscher und Feuer speiende Vulkane. Im April und Mai diesen Jahres war es meiner Frau und mir möglich, die weite und spektakuläre Landschaft der Anden in Nord Patagonien zu erkunden. Nicht selten standen wir überwältigt da und genossen einfach nur die wunderschönen Ausblicke. 

Die Anden westlich von San Carlos de Bariloche ist im Herbst der Südhalbkugel wie ausgestorben. Dabei präsentieren sich gerade dann die Bergwälder in den bunten Farben des Herbstes und die steilen Berghänge sind frisch verschneit. 

Meine Vorliebe gilt dem Fotografieren draußen in der Natur. Früh morgens an einem See, abends in den Bergen. Wind, Kälte, Sonne. All das zu spüren, während man die Landschaft beobachtet, um sein Bild zu komponieren, das macht für mich den großen Reiz aus. Für das Sichten, ordnen, aussortieren und bearbeiten der Bilder am Pc hätte ich allerdings am liebsten einen Angestellten ;) . Aber das muss eben auch sein. Nur dauert es bei mir immer seine Zeit. Deshalb gibt es erst jetzt ein paar Bilder zu sehen.

Dieser Artikel soll der Auftakt zu einer kleinen, dreiteiligen Patagonien Serie hier im Blog werden. Wenn ihr mich begleiten wollt, dann starten wir doch gemeinsam unsere Tour im kleinen Bergdorf Villa Catedral im Westen von Bariloche. 

Die Sonne geht gerade auf. Wir sind mit dem Bus in aller Frühe von unserer Hütte in den "Kilometern" der Stadt in die Berge gefahren. Noch hat es einige Grad unter Null. Der Boden im Schatten des Waldes ist um diese Jahreszeit schon hart gefroren.

Wir wandern langsam aufwärts durch immer lichter werdenden Bergwald Richtung unserem ersten Etappenziel. Die Laguna Frey.





Besonders begeistert hat uns die Laubfärbung. Bei uns in den heimischen Alpen hat man beim Aufstieg schon bald den Mischwald hinter sich gelassen und wird dann nur noch von den immer grünen, nadeltragenden Kiefernlatschen begleitet. In den Anden Nordpatagoniens bietet sich einem ein wesentlich bunterer Anblick. 


Für Herbstfans, wie wir es sind, war das ein wahrer Augenschmaus. Immer wieder mussten wir uns begeistert über den Anblick der gelben, grünen, weißen, roten, braunen in sämtlichen Farbabstufungen äußern.


Nachmittags hatten wir die Laguna Frey und die dazugehörige Refugio erreicht. Es war noch genug Zeit, die Sonne zu genießen, und ein paar der kleineren Gipfel in direkter Nachbarschaft zu erklettern. Dabei hatten wir die große Freude, immer wieder die riesigen Anden Kondore zu beobachten. Mit meinen kurzen Brennweiten ist es allerdings gar nicht so einfach gewesen, diese majestätischen Vögel einigermaßen ins Bild zu bekommen.






Nach einem gemütlichem Abendessen und dem Sonnenuntergang warteten wir gespannt auf die Dunkelheit der Nacht. Sehr gern würden wir den Sternenhimmel der Südhalbkugel einmal in voller Pracht genießen. Besonders die Milchstraße und die magellansche Wolke soll von hier aus ja mit bloßem Auge gut erkennbar sein.

Die Bedingungen waren günstig. Der Himmel war wolkenlos und der Neumond war noch nicht aufgegangen. Ich bin ganz bestimmt kein besonderer Astrofotograf, aber es hat doch großen Spaß gemacht, mit dem mir Möglichen den Nachthimmel mit ins Bild zu bringen.




Es folgte eine kurze und extrem kalte Nacht. Gern sprang ich zeitig aus dem Schlafsack und machte erst einmal ein paar Aufwärm-Übungen. Der See war am Ufer über Nacht schon ein wenig zugefroren und lag ganz still im Licht der blauen Stunde da. Der anschließende Sonnenaufgang war ein wunderschönes Erlebnis. 





Das sich stetig verändernde Farbenspiel auf den steilen Bergwänden, dem spiegelglatten See und dem leicht bewölkten Himmel ist immer wieder ein tolles Erlebnis. So ist dann auch schnell, die eher kalte und ungemütliche Nacht, in Vergessenheit geraten. 

Langsam machten wir uns auf unseren Weg um den See herum. Dort sollte unsere Tour über zwei Pässe und durch ein wildes Tal weitergehen. Aber davon dann das nächste Mal mehr. Abschließend gibt es noch ein paar Bilder vom Sonnenaufgang an der Laguna Frey. 






Heute lief: Tallest man on earth - "Slow Dance"

Borgarfjörður.

Angeregt durch einen Bericht auf Kerstins Blog hat es uns letztes Jahr im isländischen Frühling in den abgelegenen Borgarfjörður verschlagen. Dieser Fjord liegt im Osten der Insel und schließt direkt nördlich an die Ostfjorde an. Von Egilsstaðir (der nächstgelegenen Stadt ~ 2300 Einwohner) nach Bakkagerði (der kleinen Ortschaft im Fjord ~ 100 Einwohner) sind es 70km. Lange fährt man am Fluss Lagarfljót entlang Richtung Norden, bis es kurz vor der Küste über eine ungeteerte Passstraße Richtung Osten geht. Oben am Pass (400m) ist alles noch dick eingeschneit. Dann geht es wieder hinunter und um ein Kap herum, bis endlich nach langer Fahrt am Ende der Sackgasse unser Ziel erreicht ist. 




Bakkagerði ist, der Sage nach, der Sitz der Elfen. Gleich nach unserer Ankunft erklimmen wir den Hügel Álfaborg, die Elfenburg. Von dort aus hat man eine schöne Sicht über das kleine Fischerdorf auf der einen Seite und auf das liebliche Tal auf der anderen Seite. Und tatsächlich, die Stimmung ist dort irgendwie "mystisch". Dunkle Wolken ziehen um die verschneiten Bergspitzen, die Sonne spitzt immer wieder durch und es ist ganz still. Wir bauen anschließend als einzige unser Zelt am hiesigen Campingplatz auf. 




Der Besitzer ist ein gemütlicher Isländer mit der Statur eines echten Wikingers. Er lädt uns zum "fishermans day" am nächsten Tag ein. Dann wird das ganze Dorf zum Hafen ziehen und mit ihren Fischerbooten aufs Meer hinaus fahren. Danach wird sich die Dorfjugend in verschiedenen Spielen (z.B. wer rudert am schnellsten in einem Fass durch den Hafen und wirft die Kontrahenten am besten noch ins Wasser) messen. Wir sind natürlich gern dabei! 

Was uns der Campingplatz Besitzer am ersten Abend allerdings anschließend erzählt lässt uns aufhorchen und unsere Herzen höher schlagen. Am Hafen gibt es nämlich auch noch eine Puffin Kolonie. Einige Versuche haben wir bisher unternommen diese liebenswürdigen Vögel zu beobachten. Unter anderem eine 34km lange Wanderung auf Værøy (Lofoten), eine luftige Klippen Besteigung und eine Traktorfahrt durchs Wat nach Ingólfshöfði (Südisland). Doch nie hatten wir Glück. Am Hafen im Borgarfjörður sollte es nun endlich soweit sein. 




Es war einiges los am Vogelfelsen. Die Papageitaucher umflogen uns zu Dutzenden. Zum Beobachten war das natürlich perfekt. Es hat großen Spaß gemacht die manchmal tollpatschigen Kleinen bei ihren lustigen Landungen auf dem Wasser zu beobachten. Der Himmel war bedeckt, aber einige blaue Lücken stahlen sich ins nachmittägliche grau. Natürlich war es unser Traum das geschäftige Treiben der Vögel auch einmal bei toller Sonnenuntergangsstimmung zu beobachten. So gingen wir den Weg zurück zum Zelt, um es nach dem Abendessen noch einmal zu versuchen. 


Das Wetter wurde besser, und es waren nur noch einige wenige Wolken am Himmel zu sehen. Perfekt. Die Sonne würde genau hinter der Papageitaucher Kolonie untergehen. Eigentlich perfekt. Doch die Vögel machten uns einen Strich durch die Rechnung. Kein einziger war da. Alle beim Fischen auf dem Meer. Durchs Fernglas konnten wir sie sehen (1. Foto). Die Sonne war im Begriff kurz vor Mitternach langsam unterzugehen. 



Wir hatten eigentlich schon innerlich abgeschlossen, doch dann kamen ein paar der kleinen Vögel zurück. Das war eine riesen Freude. Und die Sonne war auch noch ein paar Minuten da. Und jetzt bekam ich endlich zumindest ein klein wenig Zeit um im besten Licht zu fotografieren. Was für ein Erlebnis.






Die darauffolgenden Tagen, wurden wir vom Osten Islands immer wieder aufs Neue mit bestem Wander Wetter überrascht. Jeden Morgen wachten wir beinahe gleichzeitig um kurz vor 7 Uhr auf, und stürzten fluchtartig aus dem Zelt. Um diese Jahreszeit geht nämlich um 2 Uhr früh schon wieder die Sonne auf und die hatte dann eben schon 5 Stunden Zeit, unser Zelt aufzuheizen. Draußen im Sonnenschein legten wir uns dann meistens noch zum dösen in unseren Schlafsäcken in die Sonne. Die Nacht war ja, nachdem wir meistens im besten Licht bis 3 Uhr auf waren, recht kurz. 





Wir durften im Borgarfjörður eine wunderbare Zeit erleben. Jeden Tag konnten wir fürs Wandern in den umliegenden Bergen und die Vogelbeobachtung am kleinen Vogelfelsen nutzen. Ganz bestimmt werden wir einmal an diesen einmaligen Ort zurückkommen. Dort, wo das gute Wetter wohnt. Und die Puffins. Und liebenswerte Isländer. Und natürlich der Elfenkönig in der Álfaborg ...



Heute lief: Kari Bremnes - "Sang til byen"

Menschenland.

Heute einmal ein kleiner Exkurs aus den gewohnten Gefilden. Im Verlauf eines Jahres kommen bei mir neben all der Natur- und Landschaftsfotografie dann doch auch ein paar Portrait- und Hochzeitsaufnahmen zusammen. Bei den Portraits muss meistens meine Frau herhalten. Zum Glück hat sie auch Freude daran, sich von mir fotografieren zu lassen. Diese Aufnahmen entstehen dann meistens beim klassischen Nachmittags Spaziergang. Ab und zu werde ich dann auch auf Hochzeitsaufnahmen angesprochen. Die entstehen dann auch oft zusammen mit meinen beiden Freunden Dominik und Laura. Ich denke, man kann gut erkennen, dass ich "normalerweise" gern zum Fotografieren von Landschaften unterwegs bin. So verwende ich auch bei diesen Aufnahmen neben einer mittleren Festbrennweite gern ein Weitwinkelobjektiv. Hier aber jetzt einmal eine kleine Auswahl vom letzten Jahr. 


Hochzeit von Marina und Max




Hochzeit von Steffi und Tobi




Spaziergänge mit Nini





Heute lief: Eddie Vedder - "Rise"