Hoch über dem Nahuel Huapi.


Patagonien! Eine Landschaft, die ohne Grenzen zu sein scheint. Schroffe Berge, riesige Seen, donnernde Gletscher und Feuer speiende Vulkane. Im April und Mai diesen Jahres war es meiner Frau und mir möglich, die weite und spektakuläre Landschaft der Anden in Nord Patagonien zu erkunden. Nicht selten standen wir überwältigt da und genossen einfach nur die wunderschönen Ausblicke. 

Die Anden westlich von San Carlos de Bariloche ist im Herbst der Südhalbkugel wie ausgestorben. Dabei präsentieren sich gerade dann die Bergwälder in den bunten Farben des Herbstes und die steilen Berghänge sind frisch verschneit. 

Meine Vorliebe gilt dem Fotografieren draußen in der Natur. Früh morgens an einem See, abends in den Bergen. Wind, Kälte, Sonne. All das zu spüren, während man die Landschaft beobachtet, um sein Bild zu komponieren, das macht für mich den großen Reiz aus. Für das Sichten, ordnen, aussortieren und bearbeiten der Bilder am Pc hätte ich allerdings am liebsten einen Angestellten ;) . Aber das muss eben auch sein. Nur dauert es bei mir immer seine Zeit. Deshalb gibt es erst jetzt ein paar Bilder zu sehen.

Dieser Artikel soll der Auftakt zu einer kleinen, dreiteiligen Patagonien Serie hier im Blog werden. Wenn ihr mich begleiten wollt, dann starten wir doch gemeinsam unsere Tour im kleinen Bergdorf Villa Catedral im Westen von Bariloche. 

Die Sonne geht gerade auf. Wir sind mit dem Bus in aller Frühe von unserer Hütte in den "Kilometern" der Stadt in die Berge gefahren. Noch hat es einige Grad unter Null. Der Boden im Schatten des Waldes ist um diese Jahreszeit schon hart gefroren.

Wir wandern langsam aufwärts durch immer lichter werdenden Bergwald Richtung unserem ersten Etappenziel. Die Laguna Frey.





Besonders begeistert hat uns die Laubfärbung. Bei uns in den heimischen Alpen hat man beim Aufstieg schon bald den Mischwald hinter sich gelassen und wird dann nur noch von den immer grünen, nadeltragenden Kiefernlatschen begleitet. In den Anden Nordpatagoniens bietet sich einem ein wesentlich bunterer Anblick. 


Für Herbstfans, wie wir es sind, war das ein wahrer Augenschmaus. Immer wieder mussten wir uns begeistert über den Anblick der gelben, grünen, weißen, roten, braunen in sämtlichen Farbabstufungen äußern.


Nachmittags hatten wir die Laguna Frey und die dazugehörige Refugio erreicht. Es war noch genug Zeit, die Sonne zu genießen, und ein paar der kleineren Gipfel in direkter Nachbarschaft zu erklettern. Dabei hatten wir die große Freude, immer wieder die riesigen Anden Kondore zu beobachten. Mit meinen kurzen Brennweiten ist es allerdings gar nicht so einfach gewesen, diese majestätischen Vögel einigermaßen ins Bild zu bekommen.






Nach einem gemütlichem Abendessen und dem Sonnenuntergang warteten wir gespannt auf die Dunkelheit der Nacht. Sehr gern würden wir den Sternenhimmel der Südhalbkugel einmal in voller Pracht genießen. Besonders die Milchstraße und die magellansche Wolke soll von hier aus ja mit bloßem Auge gut erkennbar sein.

Die Bedingungen waren günstig. Der Himmel war wolkenlos und der Neumond war noch nicht aufgegangen. Ich bin ganz bestimmt kein besonderer Astrofotograf, aber es hat doch großen Spaß gemacht, mit dem mir Möglichen den Nachthimmel mit ins Bild zu bringen.




Es folgte eine kurze und extrem kalte Nacht. Gern sprang ich zeitig aus dem Schlafsack und machte erst einmal ein paar Aufwärm-Übungen. Der See war am Ufer über Nacht schon ein wenig zugefroren und lag ganz still im Licht der blauen Stunde da. Der anschließende Sonnenaufgang war ein wunderschönes Erlebnis. 





Das sich stetig verändernde Farbenspiel auf den steilen Bergwänden, dem spiegelglatten See und dem leicht bewölkten Himmel ist immer wieder ein tolles Erlebnis. So ist dann auch schnell, die eher kalte und ungemütliche Nacht, in Vergessenheit geraten. 

Langsam machten wir uns auf unseren Weg um den See herum. Dort sollte unsere Tour über zwei Pässe und durch ein wildes Tal weitergehen. Aber davon dann das nächste Mal mehr. Abschließend gibt es noch ein paar Bilder vom Sonnenaufgang an der Laguna Frey. 






Heute lief: Tallest man on earth - "Slow Dance"